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- Name:
- Komo Eskapo
- Episode:
- 18 - Pitch & Exposé schreiben
- Datum:
- Donnerstag, 03.03.2022 um 22.05:27 Uhr
- Kann man euch beiden was spenden? Ihr seid inhaltlich und von eurer Ausstarhlung her eine große Hilfe.
Komo
- Name:
- Karen Wright
- Episode:
- 18 - Pitch & Exposé schreiben
- Datum:
- Montag, 28.02.2022 um 11.03:07 Uhr
- Vielen Dank! Das war wieder eine sehr aufschlussreiche und hilfreiche Sendung! Und tausend Dank auch für die inspirierende Aufgabe! Ich freue mich drauf!
- Name:
- Drahomira Lukacovic
- Episode:
- 5 - Literaturstipendien, Wettbewerbe und Ausschreibungen
- Datum:
- Sonntag, 27.02.2022 um 16.58:16 Uhr
- Hallo Ihr zwei,
Auch diese Episode war sehr aufschlussreich. Einzig fehlte die Erwähnung von sog. Bazaar-Verlagen. Ich geriet mal an so einen, der seriös daherkam, sogar einen Autorenvertrag mit ISBN-Nr. und so aufsetzte, leider aber "vergass" den gegenzuzeichnen und zurückzuschicken. So wartete ich über 2 Jahre, bis ich anfragte, und sich herausstellte, dass der leider nicht abgeschickt wurde, sondern in der Schublade verschwand. Später erfuhr ich, dass ein der Chef eines Transportunternehmen aus Berlin ein Möchtegern-Verleger war. Dazu fand ich etliche Posts online, die sich alle verarscht fühlten von dem. Mir war dann klar warum. An diesen sog. Verlag kam ich dann auch durch eine Ausschreibung, wo, weiss ich nicht mehr. Gott sei Dank war das kein richtiger Abzocker, sondern nur ein Stümper. Anders als Zuschussverlage, die frech ihre Tarife durchgeben und Newslettern nerven - seit Jahren!
Es war spannend, das Thema "Stadtschreiber". Damit verband ich was anderes: Gottfried Keller. Da ich ja in der Nähe von Zürich wohne, musste ich schmunzeln, weil der gute alte Gottfried Keller im "richtigen" Beruf Stadtschreiber Zürichs war, eine gewaltige Position, der er viele Jahre treu blieb und auch dadurch zum Ehrendoktor der Uni Zürich ernannt wurde. Aber das mit Klagenfurt hört sich vielversprechend an. Ich wusste gar nicht, dass der Bachmann-Preis so hoch dotiert wird, höher er Büchner-Preis. Dass das eine Art "Adelung" bedeutet für den Autoren, ist naheliegend. Aber wo bleibt der Publitzer-Preis oder der Nobelpreis? Diese wären eine eigene Episode wert.
Eigentlich komisch, dass man bei Stipendien usw. immer an "Anfänger" denkt. Warum müssen immer jung und unerfahren sein - in der heutigen Zeit vor allem, wo Leute um die 40 oder 50 auch sich neu orientieren müssen! Und dann nur an (junge, alleinstehende) Talente vergeben, die dieses Sprungbrett einerseits als Referenz haben, andererseits die Referenz noch viele Jahre Nutzen davon ziehen kann. Win-Win für beide also. Verständlich zwar, aber unfair. Gewisse Talente können ihr Talent erst in späteren Jahren ausleben, werden aber kaum mehr unterstützt. Was haben Junge den gestandenen Semestern voraus? Die Unbeschwertheit, die Sucht nach Aufmerksamkeit? Diese Episode brachte mich zum Nachdenken bzw. zur Erkenntnis, dass auch im sog. Literaturzirkus nur Beziehungen, Vitamin B zählen - vielleicht noch stärker als in der Wirtschaft.
- Name:
- Drahomira Lukacovic
- Episode:
- 2 - Buchtitel
- Datum:
- Sonntag, 27.02.2022 um 16.34:37 Uhr
- Lieber Wolfgang, liebe Diana,
Eurem Gespräch fehlte lediglich, wer schlussendlich über den Titel entscheidet bei Veröffentlichung. Da ich bei einem Verlag gearbeitet habe, weiss ich, dass der Autor kaum Mitsprache hat; er darf nur absegnen. Diana, du hast erwähnt, dass du hin und wieder angefragt wirst. Aber eben: das können Erstautoren nicht; die müssen, damit sie veröffentlicht werden, alles schlucken. Wäre schön, wenn das im Autorenvertrag geregelt wäre. Dort steht aber nix von Mitspracherecht, so viel ich weiss (ich habe ja auf BOD veröffentlicht). Kommt mir aber so vor, als ob der Autor quasi wie eine Leihmutter wäre: Wer das "Baby" adoptiert, hat das Sagen und verliert fast alle Rechte an seinem Kind.
Buchtitel gehört so zum Buch, wie der Name zum Menschen oder Tier. Ich finde's schade, dass das eigene "Baby", also der Arbeitstitel, beim Verlag, Lektor oder sonst wo einfach geändert wird. Gefällt mir nicht. Kommt mir dann fremd vor und dann schwant mir auch noch "Böses": dass mein Manuskript eventuell "amputiert" wurde, dass Kapitel oder Passagen einfach so ignoriert, gestrichen wurden. Aber zurück Titel: bevor ich ein Buch schreibe, dann weiss ich selten, worum es geht. Da muss mir eben der Titel "zufliegen". Ob's anderen Autoren auch so geht? Und dieser Titel schwirrt mir so lange im Kopf herum, bis ich mich hinsetze, den Titel aufs Papier haue und anfange einfach drauflos zu schreiben. Dann ergibt sich die Story wie von selbst. Aber wenn jemand dann arrogant daherkommt und meint "Gefällt mir nicht", "Uninteressant", "Hört sich zu kriegerisch an", dann bin ich irgendwie beleidigt. Ich nenne oder würde mein Kind ja auch nicht "Blossom" nennen. Wenn man dessen Bedeutung kennt, ist man zwar irritiert, aber kritisiert ja die Eltern nicht. Und einen Buchtitel kritisieren, geht doch auch nicht. Da bläst man ja ins gleiche Horn.
Mir ist schon klar, dass ein Titel geändert wird, wenn ein Buch solchen Namens schon auf dem Markt ist. Aber ich frage mich - ist das Zufall? - warum dann z.B. im gleichen Jahr gleich 2 Bücher mit dem selben Anfang gekauft habe: "Das Ministerium des äusseren Glücks" und "Das Ministerium der Gärten und Teiche". Beide kann man ja verwechseln, obwohl das eine dünn, das andere dick ist. Und der "Hundertjährige, der ...." finde ich da unverwechselbar. Aber gleichzeitig suggeriert doch "Ministerium" was Seriöses oder Skurriles; das eine Buch von Rey war skurril, das andere Buch seriöser, aber mysteriös - einem Märchen ähnlich.
- Name:
- Drahomira Lukacovic
- Episode:
- 4 - Erzählperspektiven
- Datum:
- Sonntag, 27.02.2022 um 09.17:16 Uhr
- Ich sage nur eins: Briefroman! Ist mir total eingefahren, brachte mich auf Ideen! Ist doch aber auch eine Form der Rache an (unangenehmen) Mitmenschen, oder? Nein, Rache soll aussen vor bleiben, dafür gibt's ja Tagebücher. War bei "Zürich liest" und da gab jemand auch eine Art Briefroman zum Besten. War fürs Publikum aber gewöhnungsbedürftig. Da die Stories in einer Autoren-Werkstatt entstanden (aus Internet-Blogs!), schien es zwar lebensnah, aber irgendwie abgefahren. Dennoch werde ich es mal ausprobieren - absolutes Neuland. Soviel ich aber weiss, hatte ich das in meinen Anfängen, zwar als Teenager, also eher unbewusst. Schade, dass ich Folge erst 6 Monate später gehört habe, also vom Wettbewerb/Schreibaufgabe ausgeschlossen bin!
Apropos Perspektiven: "Felix Krull" von Mann lese ich momentan, nachdem ich den Film mit Buchholz vor Urzeiten gesehen habe und irgendwie einen "Deppen" erwartet habe. Aber der Roman bzw. Mann mit seinen Schachtelsätzen erinnert mich an mich, weil ich mir schon früh den Vorwurf in der Schule gefallen lassen musste, meine Schachtelsätze seien eine Zumutung! Der Prof hätte eigentlich beeindruckt sein sollen, machte mich aber stattdessen runter. Aber zugegeben: Ich war lange in Schachtelsätze "vernarrt", so dass meine Essays immer verrissen wurden ("unverständlich" laut Lehrer). Aber dass das ein Erkennungsmerkmal eines Klassikers war, hatte mir niemand gesagt. Vielleicht wäre ich dann ernüchtert gewesen, hätte mich zusammengenommen. Ich habe mal ein Reclam-Büchlein auf einer A4-Seite in 2 Sätzen (Aufgabe) zusammengefasst - natürlich in Schachtelsätzen, was dem Lehrer negativ aufgeschlagen ist. Heute sind aber Schachtelsätze garantiert fehl am Platz, mache ich also nicht. Die Kids noch Studenten haben ja Mühe mit einfachsten Artikeln: in Deutsch, der Sprache der Dichter und Denker.
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