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- Name:
- Ana G
- Episode:
- 73 - Emotionen schreiben
- Datum:
- Mittwoch, 06.11.2024 um 13.37:05 Uhr
- Eine milde Novembernacht
Sein Kuss ist kalt.
„Wir sehen uns.“
Eine Träne wandert über ihre Wange, als er geht.
Im Licht der roten Kerzen verlässt sie den Friedhof.
Ein Buch (bzw. Kurzgeschichtenband), das mich emotional stark berührt hat, war „Ray Bradbury/ Der illustrierte Mann“. Und zwar auf eine Weise, die Bradbury in „Fahrenheit 451“ seiner Hauptfigur Montag in den Mund legt: »Was wir brauchen, ist nicht, verschont zu werden. Was wir brauchen, ist von Zeit zu Zeit richtig verstört zu werden. Wie lange ist es her, seit du richtig verstört warst? Aus einem triftigen Grund, einem wesentlichen Grund?« (Bradbury: Fahrenheit 451. Heyne Verlag, 15.Auflage).
Liebe Grüße
- Name:
- Andrea
- Episode:
- 73 - Emotionen schreiben
- Datum:
- Dienstag, 05.11.2024 um 18.07:14 Uhr
- Liebe Diana und lieber Wolfgang,
vielen Dank für Euren wunderbaren und hilfreichen Podcast, von dem ich keine Folge verpasse.
Liebe Grüße aus Berlin
Andrea
Ihr habt mich hierzu inspiriert:
Angst
Der Anruf traf sie völlig unerwartet. Gerade hatte sie noch überlegt, was sie einkaufen sollte, mit was sie ihm eine Freude bereiten könnte bei seiner Rückkehr. Vielleicht Kalbsleber mit gerösteten Zwiebeln und Apfelringen, dazu ein Feldsalat, das mag er gern, und es geht schnell. Mit diesem Gedanken nahm sie den Hörer ab. Es war die Ärztin aus dem Krankenhaus. Sie stellte sich umständlich und lang vor. So als wolle sie die Nachricht, die sie zu verkünden hatte, die plötzlich drohend im Raum stand und die sie doch nicht aussprach, aufschieben. Das Telefon hatte viel zu laut und zu schrill geklingelt, geradezu aufdringlich. Dieser Ton hatte einen Schmerz verursacht, den Gabi jetzt spürte. Ein Schmerz der alle ihre Muskeln gleichzeitig zusammen zog. Die Frage nach der Patientenverfügung beantwortete sie wie in Trance. Sie wußte es nicht, nicht in diesem Moment. Warum auch? Gestern, nach Stunden in der Notaufnahme, hat niemand so etwas gefragt. Sie war ja dann auch gegangen, sollte ihn heute abholen, nach der Untersuchung. „Kommen Sie schnell aber fahren Sie nicht selbst!“ Der Hörer rutschte auf die Gabel. Ein Taxi, Gabi musste ein Taxi rufen. Sie wusste einfach nicht wie.
- Name:
- Karen
- Episode:
- 73 - Emotionen schreiben
- Datum:
- Dienstag, 05.11.2024 um 11.32:57 Uhr
- Liebe Diana und lieber Wolfgang,
Auch von mir vielen Dank! Wieder eine tolle Folge, und die Anregung für die spannende Schreibübung hat mir gleich inspiriert.
Hier mein Versuch:
Fünf Uhr nachmittags, und Dunkelheit nahm Karla in Empfang. Kalter Novembernebel schlug ihren entgegen. Die Straßenbeleuchtung flimmerte duster vor sich hin.
Auf zur Busstation.
Karla war in Gedanken noch ganz bei ihrer Klavierstunde. Da bemerkte sie Schritte hinter sich. Sie klemmte ihre Mappe fester unter den Arm und legte einen Zahn zu. Bloß nicht den Bus verpassen. Der kam hier draußen nur einmal die Stunde.
Die Schritte hinter ihr beschleunigten sich ebenfalls.
Mist!
Karla richtete den Blick konzentriert geradeaus. Keine anderen Fußgänger weit und breit. Typisch. Sie ging noch etwas schneller. Doch der Abstand zwischen ihr und ihrem Hintermann verringerte sich. Sie meinte, schon seinen Atem im Genick spüren zu können. Trotz der Kälte fühlten ihre Hände sich klamm an. Vielleicht sollte sie ihr Tempo drosseln und ihn überholen lassen. Er konnte es doch nicht im Ernst auf sie abgesehen haben, oder?
Inzwischen liefen ihr Schweißperlen den Rücken hinunter. Ihre Beine hatten sich für Flucht statt Kampf entschieden: Sie rannte, ihr Verfolger auch.
Der Bus! In letzter Sekunde.
Karla sprang beim Fahrer hinein, ein junger Mann aus dem Haus ihrer Klavierlehrerin direkt neben ihr.
"Uff, das war knapp!", keuchten sie beide.
Liebe Grüße
Karen
- Name:
- Kara
- Episode:
- 73 - Emotionen schreiben
- Datum:
- Montag, 04.11.2024 um 17.53:31 Uhr
- Hallo ihr2
Vielen Dank für die tolle Folge, die mich - wie so viele andere - immer wunderbar verunsichert und anspornt!
Hier mein Beitrag zur Emotion Angst:
Die Zelle ist winzig. Wenn sie auf der Pritsche sitzt und ihre Beine ausstreckt, kann sie die Füsse auf die Kloschüssel legen, und mit ausgestreckten Zehenspitzen sogar die Wand dahinter berühren. Diese Wand, die mit jeder zäh verstreichenden Stunde näher rückt, und droht, sie zu ersticken.
Beine zurück. Atmen.
Es muss Abend sein, denn durch die vergitterte Luke, ganz oben an der hinteren Mauer, dringt nur noch gedämpftes Licht. Zuerst fallen die Schatten ein, dann übernimmt die Dunkelheit. Jetzt wartet sie auf die Finsternis.
Schicht-Ende Augen, Wachablösung Ohren: War das ein Quietschen? Flüstert da jemand? Ein Klacken, wovon?
Kauern. Atmen.
Jetzt ein Flattern! Das könnten Krähen sein, nicht wahr?
Ist sie allein hier? Die Zelle ist zu klein für zwei!
Zwei. Atmen.
In zwei Tagen kommt ihr Anwalt, aber was, wenn hier andere Gesetze gelten?
Was, wenn das ihr neues Leben wird?
Herzliche Grüsse
Kara
- Name:
- Daniela
- Episode:
- 73 - Emotionen schreiben
- Datum:
- Sonntag, 03.11.2024 um 23.46:06 Uhr
- Liebe Diana, lieber Wolfgang,
vielen Dank für die schöne Folge!
Mein Angst-"Dreizeiler":
Blick auf ihre Hände. Weiß. Weiß auf weiß auch die Worte im Kopf. Das Herz im Ohr lauter als die Stimme des Lehrers. Sie muss etwas sagen. Aber noch immer: Weiß auf weiß die Worte im Kopf. Aufgerissene Augen. Sie helfen nicht. Die Worte im Kopf noch immer unlesbar.
Vorfreudig auf die nächste Episode grüßt euch,
Daniela.
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